Diven
"Muster und Figur liefern den Spannungsbogen, aus dem heraus Christine Steiner ihre Arbeiten entwickelt: Geschichten werden angedeutet, jedoch nie ausformuliert, das Ornament ist bildgestaltendes Element, aber nicht bis zur Abstraktion. Es entstehen hybride Kunstwerke, in denen die Künstlerin immer wieder die mannigfaltigen Möglichkeiten der Malerei auslotet, die sie manchmal ins Dreidimensionale treiben und mit Materialien experimentieren lassen. Auch die Diven, einst Göttinnen, heute eher weibliche Berühmtheiten mit ungewöhnlicher Ausstrahlung, werden bei Christine Steiner an den Rand wallender, ornamentaler Muster gedrängt. Nur die geschlechtlosen, fast derben Gesichter und Gestalten bewahren die Figuren davor, in dem filigranen Netz der Stoffe unterzugehen, sich im Muster aufzulösen. Genau an diesem Punkt, wo Inhalt und Form aufeinander treffen, im Streit miteinander stehen und sich doch nicht absorbieren, entsteht für Christine Steiner Kunst."
(Silke Denecke, Kunsthistorikerin)